Krebs annehmen und als Chance erkennen

Die Diagnose Krebs gestellt zu bekommen, löst bei vielen einen regelrechten Schock aus. Die Psyche ist sofort am Boden und der / die Betroffene weiß nicht, wie er / sie die Situation für sich einordnen soll. Gefühle wie Angst, Unsicherheit und Unverständnis machen sich in ihm / ihr breit. Er / sie kann nicht verstehen, warum es gerade ihn / sie erwischt hat. So war es auch bei mir.

Es ist so, wie es ist

Ein wichtiger Schritt, um in die Heilung zu kommen, ist die Bewusstwerdung und die Annahme der momentanen Situation. Es gilt, die Realität zu akzeptieren und nicht dagegen zu rebellieren. Solange du den Krebs ablehnst, lehnst du auch dich ab. Vielleicht kämpfst du auch mit Schuldgefühlen gegen dich selbst oder andere. Vielleicht arbeitet in dir auch noch ein starkes Pflichtbewusstsein gegenüber anderen Personen oder Dingen, die dich aktuell sehr bewegt haben. Doch all das nützt dir wenig und ist nicht förderlich für deinen Heilungsweg.

Du musst dir klarmachen, wie ist gerade deine aktuelle Situation und was genau darfst du jetzt für dich annehmen?

Zum Beispiel:

  • Ich habe eine schwere Erkrankung.
  • Ich bin jetzt die wichtigste Person in meinem Leben
  • Ich kann aktuell nicht arbeiten
  • Ich muss mich auf mich konzentrieren
  • Ich muss zur Ruhe kommen
  • Welche Menschen tun mir in der aktuellen Situation gut und welche nicht.
  • Ich darf Hilfe von anderen annehmen.
  • Ich kann den Krebs nicht wegzaubern. Er ist aktuell da.

Krebs als Chance erkennen

Erst. wenn du die Situation so annehmen kannst, so wie sie ist, kannst du in einen inneren Frieden mit dir kommen und diese Krankheit auch als Chance für dich nutzen. Ohne diese Krankheit hättest du dein Leben wahrscheinlich so weiter geführt wie bisher. Eine schwere Krankheit sollte ein Wachrüttler für dich sein. Es gilt, Dinge im Leben zu ändern. Das heißt nicht, dass du dein Leben vollständig verändern musst. Doch bei sehr vielen hat auch der komplette Neuanfang, sie in die Heilung gebracht.

Ich glaube, das wichtigste, um in die Heilung zu kommen, ist die Veränderung deiner Einstellung zum Leben und zu dir selbst. Dazu gehören meiner Meinung nach vor allem deine Glaubenssätze und Wertvorstellungen. Denn danach richtest du dein Leben und deine Verhaltensweisen aus. Was ich auch als wichtig für mich erkannt habe, ist in seine Mitte zu kommen.

Was bedeutet das?

Ich weiß nicht, ob du es bestätigen kannst, aber ich konnte bisher wahrnehmen, dass viele an Krebs Erkrankte in ihrem bisherigen Leben Opfer und Kämpfer zugleich waren. Oft waren sie für andere da, waren streng zu sich selbst und sehr perfektionistisch ausgerichtet. In ihrem Leben wurde ihnen nichts geschenkt. Sie hatten sich vieles erkämpfen müssen. Gelassenheit, innere Ruhe und Vertrauen auf den Fluss des Lebens waren nicht wirklich Bestandteile ihres Lebens. Dies gilt es zu ändern.

Es geht darum, ein inneres Gleichgewicht zu schaffen. Ich muss nicht für alles kämpfen. Ich darf mich auch fallen lassen. Auch muss ich nicht immer für andere da sein. Ich darf mich auch um mich kümmern. Ich muss nicht das Gefühl haben, unbedingt gebraucht zu werden. Ich bin durchaus auch ersetzbar. Um nur einige Beispiele zu nennen.

Es geht darum, in die Selbstliebe zu kommen. Die Annahme deiner Person mit all deinen Stärken und Schwächen. Ich bin wertvoll so wie ich bin und ich muss niemandem gefallen, außer mir selbst. Ich muss nicht um Liebe kämpfen, sondern die Liebe ist in mir. Ich werde von meiner eigenen Liebe zur mir selbst getragen.

Krebspatienten hatten oft vor der Dignose keine Liebe zu sich selbst und es gilt zu lernen, diese Liebe in sich zu entdecken. Das bedeutet, die Aufmerksamkeit auf sich zu richten. Sich zu beobachten und zu schauen, was tut mir gut und was tut mir nicht gut. Zu erkennen, wo sind meine Grenzen und diese dann auch nicht zu überschreiten.


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